Cotopaxi

Der Cotopaxi National Park ist landschaftlich gesehen einer der schönsten Flecken in Ecuador, hat man das Glück so wie ich dort sein zu dürfen, man wird belohnt.

Als ich in Otavalo bin, treffe ich in der Backpackerunterkunft auf Sarah – eine junge Schottin mit feuerrotem Haar und einer beeindruckenden Ausstrahlung. Wir kommen augenblicklich ins Gespräch und müssen lachen, als wir feststellen dass wir beide zur legendären Secret Garden Lodge am Fuße des Pasochoa Forest Reserve wollen – wir werden uns also wiedersehen.

Ich breche einen Tag früher auf, zuerst fahre ich zurück in die Großstadt Quito, wo auf etliche Weltreisende ein Pickup-Service wartet. Die Fahrt dauert lange und ist holprig, es gibt keine befestigte Straße und durch den ständigen Regen sind die Schlaglöcher noch mal um einiges tiefer geworden, zumindest erscheint es so.

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Regnerische Anfahrt zur Secret Garden Cotopaxi Lodge

Angekommen in der Lodge ist vom Cotopaxi weit und breit nichts zu sehen, die Wolken hängen tief ins Land. Der Cotopaxi Vulkan ist mit 5897m Höhe der zweithöchste Berg im Land Ecuador, vulkanisch aktiv und daher ist eine Gipfelbesteigung zur Zeit nicht möglich…

Ich habe allerdings die Möglichkeit, zusammen mit 4 Holländerinnen und einem einheimischen Guide zur Jose Rivas Schutzhütte auf 4864m Höhe aufzusteigen und anschließend 20 km mit dem Mountainbike vom Vulkan abzufahren.

Die Zufahrt mit dem Pickup zum Höhenparkplatz ist spektakulär. Vorbei geht es an Rancheros, die das Vieh mit ihren Pferden treiben und an der beeindruckenden Tambopaxi Lodge, eine Möglichkeit, wenn man dem Cotopaxi Vulkan besonders nahe sein will. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich in einer solchen Höhe, die Schutzhütte sieht zum Greifen nah aus, dennoch brauche ich gute 50 min zum Aufstieg – die Luft ist verdammt dünn und es weht ein eisiger Wind um meine Nase. Warme Kleidung ist auf jeden Fall empfehlenswert.

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Freie Sicht auf den Cotopaxi

Der Guide – ich habe leider seinen Namen vergessen, aber nennen wir ihn einfach Jose – erklärt mir beim Aufstieg das vulkanische Gestein und die Umgebung, aber ich bin kaum in der Lage ihm zu antworten, ich bin einfach außer Atem. Wir halten uns nicht allzu lange in der Schutzhütte auf, die Abfahrt mit den Bikes wartet…

Zurück in der Lodge gibt es am nächsten Tag noch eine weitere schöne Überraschung: Nach vielen Regentagen zeigt sich der Cotopaxi früh am Morgen am nahezu wolkenlosen Himmel – und offenbahrt uns damit seine gigantischen Dimensionen. Ich bin begeistert.