Salziger Geruch liegt in der Luft. Die weißen Mauern rund um die Altstadt und die blauen Fensterläden erinnern an portugisisches Flair. Kein Wunder, ich befinde mich in Essaouria an der Westküste Marokkos – der portugiesische Name (vor der Unabhängigkeit Marokkos) für dieses Städtchen lautet Mogador. Mein Weg nach Mogador ist schlicht: Ich nehme in Marrakech den erstbesten Bus, ein sehr in die Jahre gekommenes Gefährt, den außer mir nur Einheimische nutzen. Ich fühle mich dennoch nicht fremd…
Ich plane eine Besichtigung von Mogador abseits der touristischen Straßen und bin überrascht: Nur zwei, drei Straßenquerungen hinter dem Trubel offenbahrt sich mir eine schaurig schöne Ästhetik des Zerfalls. Die Küstenluft und der Wind in Mogador nagen an der Substanz der alten Mauern, die ohne Restaurierung zum Verfall verurteilt sind. Dieser Anblick lässt mich lange innehalten.
Das Leben hier scheint sehr entspannt zu sein, viele Künstler haben sich in Mogador niedergelassen. Diese Entspanntheit spürt man nahezu in jedem Winkel von Essaouira (sprich: As Sawira), kombiniert mit einer puren Lebensfreude ergibt dies einen sehr lebendigen Ort, an dem man gerne länger bleiben möchte. Das Bild zeigt einen Teil der alten Bastionsmauer.
Beim Spaziergang durch die engen Gassen finden sich immer wieder wunderbare Plätze zum Verweilen und beim Betrachten der alten Fassaden fühlt man sich mehr als einmal um mehrere hundert Jahre zurückversetzt…es muss auch früher so gewesen sein, als die Portugiesen hier ihre Schiffe im Hafen geankert haben.
Ich gönne mir eine kurze Pause mit Minztee und der Hafen kommt mir dabei in den Sinn. Der Hafen von Essaouira ist einen Besuch wert…