Cusco nennt sich in der Indiosprache Quechua Qosq`o: Mehr als eine Woche bin ich in dieser alten Incastadt auf über 3000 Metern Seehöhe und nehme in dieser Zeit eindrucksvolle Erlebnisse mit nach Hause.
Welcher Weg mich nach Cusco führt, zeigt der Bericht Huancavelica – Ayacucho – Cusco

Was gibt es also zu erzählen? Als ich hier Gast sein darf ist das weitbekannte Inti Raymi Festival – Das Festival zu Ehren der Sonne – voll im Gange, dies bedeutet im Klartext:
Es herrscht tagelang rund um den 24. Juni Außnahmezustand in Cusco. Tausende Besucher aus aller Welt strömen hierher um sich dieses farbenfrohe Spektakel mit Paraden, Umzügen und Tanzeinlagen verschiedenster ethnischer Gruppen anzusehen und vor Ort mitzuerleben. Auch ich bin beeindruckt von soviel Aufwand und den gezeigten Darbietungen, es ist mir allerdings zuviel Gedränge in den engen Gassen.
Ich besuche lieber das Zentrum für Traditionelle Textilien. Ein Ort, der mich staunen lässt. Diese nicht auf Profit ausgerichtete Organisation unterstützt das Überleben von alten andinen Webtechniken, man darf den Webern bei ihrer Arbeit zusehen und die wunderbaren Webprodukte bestaunen. Hier entfaltet sich Webkunst auf höchstem Niveau. Auch das Textilmuseum Lavra, welches überdimensionale Wandteppiche präsentiert, ist einen Besuch wert. Aus Respekt vor den wertvollen Schaustücken verzichte ich auf Bilder und genieße stattdessen die Farbenpracht, die sich vor meinem Auge auftut.

Der berühmte 12-eckige Inca Stein auf der rechten Fassadenseite der Straße, besser gesagt der engen Gasse Hatunrumiyoc in Richtung San Blas ist das Fotomotiv schlechthin in Cusco, mehrere Male gehe ich hier entlang und muss mich jedesmal ducken oder an den Kameras vorbeizwängen um nicht Teil unzähliger Privatarchive zu werden. Mich kümmert dieser eine Stein weniger, es gibt genügend andere Seitengassen mit antiken Steinen, nur quadratisch aber ebenso schön. Meine Aufmerksamkeit gilt den Pflastersteinen in den Straßen Cuscos, die auch heute noch Zeuge einer längst vergangenen Zeit sind. Die Pflastersteine sind dermaßen glatt, dass ich einige Male trotz gutem Schuhwerk beinahe ausgerutscht wäre. Die Abnutzung über die vielen Jahre hinweg muss enorm gewesen sein, um so spiegelglatt zu werden. Die engen gepflasterten Straßen und Gassen sind einfach nicht für den heutigen Verkehr gemacht, werden aber trotzdem stark von Autos frequentiert – wohl zum Nachteil für beide Seiten.
Ich muss lange und geduldig warten, um die Pflastersteine ohne Auto oder Menschen im Bild zu haben und ich bin erfreut, dass mir diese Fotos in einer Zeit gelungen sind, in der Cusco aus allen Nähten platzt.
Fazit zu Cusco: Obwohl die Nächte aufgrund der Höhenlage sehr kalt sind, halten mich die tolle Webkunst und sehr hochwertige Textilien, das Bohemian-Flair im Künstlerviertel San Blas, gutes Essen und viele spannende Begegnungen mit Menschen unterschiedlicher Herkunft länger hier als geplant – si, es muy lindo.